Das Zugunglück in Indien war gefühlt zwei Tage auf den Startseiten der bekannten Internetseiten, das gesunkene Flüchtlingsschiff im Mittelmeer mit hunderten Menschen bekommt auch noch kaum Aufmerksamkeit. Aber dieses Mini-U-Boot mit fünf sehr reichen „westlichen“ Menschen dominiert jetzt die Schlagzeilen.
Einige Menschen sind wohl doch wesentlich mehr wert.
Es ist einfach deutlich ungewöhnlicher, und damit für die Presse interessanter, wenn ein U-Boot beim Wrack der Titanic verschwindet als wenn ein Zug verunglückt, auch wenn letzteres die größere Tragödie ist. Dazu kommt das Mysterium, was dem U-Boot passiert ist und die Möglichkeit dass es noch eine Rettung geben kann. All das macht das ganze einfach zur “besseren Story”, da haben die Millionäre erstmal eher wenig mit zu tun.
Genau. Habe jetzt auch schon öfter den Take gehört, dass hier ja so ein Tamtam gemacht wird und bei gesunkenen Flüchtlingsbooten nicht (und ich will auch auf keinen Fall leugnen, dass mediale Aufmerksamkeit insgesamt sehr ungleich verteilt ist). Aber wenn im Mittelmeer ein Boot mit Flüchtlingen sinken würde und es eine glaubhafte Chance bzw. Hinweise gäbe, dass darin noch Überlebende sind, wäre das mediale Interesse garantiert auch riesig. Das hat hier eben wirklich mit den Gegebenheiten des Falls zu tun und erstmal nichts mit Vermögen oder Hautfarbe der Betroffenen.
wenn im Mittelmeer ein Boot mit Flüchtlingen sinken würde und es eine glaubhafte Chance bzw. Hinweise gäbe, dass darin noch Überlebende sind, wäre das mediale Interesse garantiert auch riesig
Es würde maximal Kommentare hageln, sie bloß verrecken zu lassen, weil ne Rettungsmission ja wieder nen Pull-Faktor darstellt.
Hier ist es ja viel besser: Da wird einer hochgewählt der die Leute im U-Boot eh schon abgeschrieben hat und und sich über die Kosten der - seiner Meinung - unnötigen Rettungsaktion auferegt und für nen anderen haben "Ein paar reiche Säcke die in einer selbstgebauten Blechdose vom Wasserdruck auf die Größe eines Golfballs gequetscht werden hat halt einfach mehr Memepotenial."
Menschenverachtung ist halt leider auch bei Linken weit verbreitet.
Wenn auf den Flüchtlingsbooten noch Überlebende gibt, hat die Küstenwache in ihrem Job versagt, natürlich würde es dann ein wenig mehr Presse zu dem Thema geben.
Der pakistanische Geschäftsmann mit seinem Sohn sind ‘westlich’? 🤔
Zugunglücke passieren halt dauernd, aber wie oft bleibt ein Uboot in der Titanic hängen? Das ist halt ähnlich wie damals das Höhlen Ding in Thailand.
Deshalb vermutlich die Anführungszeichen. Er hat immerhin eine deutsche Frau und ist mit König Charles befreundet
Du meinst den, der in UK lebt?
Weiß nicht, er wurde in Pakistan von zwei Pakistanis geboren… seit er arbeitet lebt er in London. Er hat halt beide Citizenships, also ist er beides. Aber ihn aus ner (weißen) westlichen Perspektive auch als Westler abzustempeln finde ich bisschen vermessen.
Das ist halt ähnlich wie damals das Höhlen Ding in Thailand
Ist es nicht, weil “das Höhlen Ding” kein fahrlässiges Spiel mit dem eigenen Leben war.
Es ging lediglich um den Aussergewöhnlichkeits-Faktor, nicht um ein Gleichsetzen beider Fällen?
Klar ist es fahrlässig, mit einer Gruppe Kinder während der Regensaison ein ungesichtertes Höhlensystem zu erkunden.
Die ist doch während der dortigen Regenzeit gar nicht zugänglich…?
Wenn der Zug drei Tage auf nen Abgrund zugefahren wäre, wär das auch länger in den Nachrichten. Ist halt der Zeitfaktor, der die Leute mitfiebern lässt.
Könnte man denken, ist aber - zum Glück - bei Weitem nicht der Hauptgrund für diese Aufmerksamkeitsverteilung. Die vermutlich medial am stärksten begleitete Rettungsaktion der jüngeren Geschichte war die für die Fußballgruppe in der Höhle in Thailand. Da ging es um arme Menschen in einem Schwellenland. Soweit ich weiß, sogar um Menschen mit Migrationshintergrund, die zum Teil staatenlos waren. Aber trotzdem, gab es dieses Medienecho und auch eine extrem aufwändige Rettungsaktion (die sogar Menschenleben gekostet hat). Insofern hat das hier wohl eher mit den Umständen des Verschwindens zu tun als mit dem sozioökonomischen Hintergrund der Verschwundenen. Der Unterschied ist nur, dass es für Milliadäre einfacher ist auf “interessante” Weise zu verschwinden.
Ich würde gerne wissen, wer für diese Suchmission bezahlt. Stelle man sich mal vor, eine sehr kleine Anzahl von Millionären und Milliardären hat ein Eitelkeitsprojekt, das keinen wissenschaftlichen oder sonstigen öffentlichen Wert hat. Es geht schief und die Öffentlichkeit gibt tonnenweise Geld aus, um die Individuen zu retten, was mit Sicherheit vergeblich ist. Wer zahlt das? Ich bin mir sicher, dass das Unternehmen sowieso verklagt wird, aber ich würde gerne sehen, dass am Ende jemand privates für die ganzen Suchschiffe etc. aufkommt.
Wenn ich ohne triftigen Grund (bspw. um anzugeben) etwas Dummes täte (zum Beispiel ein U-Boot besteigen, das keine Sicherheitsfreigabe hat) und es schief ginge, könnte ich mir vorstellen, dass ich für die Folgen davon aufkommen muss. Aber ich bin auch nicht Milliadär oder mit den britischen Royals befreundet.
Das Internet verliert seinen kollektiven Verstand bei dieser Geschichte, während letzte Woche Hunderte (ja, Hunderte) von Flüchtlingen im Mittelmeer von einem einzigen Schiff ersoffen sind. Und niemand hat es interessiert. WTF.
Ein paar reiche Säcke die in einer selbstgebauten Blechdose vom Wasserdruck auf die Größe eines Golfballs gequetscht werden hat halt einfach mehr Memepotenial. Flüchtende, die im Mittelmeer ertrinken ist dagegen einfach nur traurig :(
Passend dazu https://www.der-postillon.com/2023/06/frontex.html
Die illegalen Migranten machen das aber auch alle Nase lang.
Wenn sich jede Woche ein Milliardär versenken würde bekäme das auch schnell langweilig.
Wenn sich jede Woche ein Milliardär versenken würde bekäme das auch schnell langweilig.
Also ich würd’s feiern.
Du willst doch nicht etwa Geld von reichen doppelt besteuern \s
deleted by creator
Diese Milliardäre versuchen sich nur vor den kosten der Suchmission zu drücken mit ihrem Tod. 😠
Wir könnten auch aufhören uns die ganze Zeit mit dem Ding zu beschäftigen.
700 Leute im Mittelmeer ertrinken - zwei Absätze auf Seite 6.
Eine Handvoll Millionäre/Milliardäre gehen auf ihrem Millionen-Dollar-“Tourismus”-Trip verschollen: mobilisiert die Flotte! Rettungsflugzeuge und -Schiffe im Dauereinsatz! Schlagzeilen im Minutentakt: wie sieht das U-Boot aus? Wie wurde es entwickelt? Besteht noch eine Chance, die Leute lebend zu finden? Was hat ein leitender Ingenieur vor 5 Jahren gesagt? Wann erreicht das französische Rettungsschiff den Ort? Wie oft war der verschollene Milliardär schon als Tourist im Weltraum? Was bedeuten die Klopfzeichen? Wie groß ist das Gebiet, das schon abgesucht wurde? Blablabla Blabla Bla…
Das schwere Bootsunglück vor einer Woche (14.06) war auch heute wieder Thema in der Tagesschau und zwar noch vor dem vermissten U-Boot, welches erst seit Sonntag (18.09) vermisst wird. (https://youtu.be/spzvm-SK6L0?t=506)
Fast so als könnte man über mehr als nur 1 Thema berichten.
Seit 7 Jahren sind die Toten im Mittelmeer ein Dauerthema in den Nachrichten und es wird immer wieder darüber berichtet.
Seit 2 Tagen wird auch über ein U-Boot, welches seit 4 Tagen vermisst wird, berichtet: “Warum interessiert sich keiner für die Toten im Mittelmeer?”
Im Mittelmeer ertrinken täglich mehr Menschen als in dem Boot sind. Teilweise werden diese Boote auch mit EU finanzierten Schiffen wieder aufs Meer geschleppt.
Die Menschen auf den Booten sind auch vollkommen egal, nur Verschiebemasse, die niemand haben will.
Es geht hier nicht darum, dass sich keiner fürs Mittelmeer interessiert, es geht darum, dass um eine kleine Gruppe weißer Wohlstandsmaden ein riesen Aufriss gemacht wird, mit Live-Ticker und allem, während gleichzeitig bei den Flüchtlingen nur wichtig ist, dass man sie schnell wieder los wird.
Ging ja flott, das hier Menschen als Ungeziefer bezeichnet werden, aber damit erübrigt sich dann für mich auch eine weitere Diskussion mit dir.
PS: Zwei der “weißen Wohlstandsmaden” sind pakistanischer Herkunft, eine von ihnen ist 19 Jahre alt.
Tja und jeden Tag sterben Kinder im Mittelmeer.
Und glaubst du, nur weil das Pakistani sind, müssen sie ja unglaublich arm und bemitleidenswert sein? Das sind die Kinder reicher Menschen. Und wie wird man in Pakistan reich? Mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht durch fairtrade Socken.
Zu betonen, dass sie (vermeintlich) weiß sind, ist dennoch unnötig und wenn man so will auch leicht rassistisch
Klar, auf Rassismus hinweisen ist rassistisch.
Merkst selbst, oder?
Also ich würde da ja nie einsteigen. Aber wie heftig muss es sein wenn man da festsitzt und vermeintlich nurnoch darauf wartet das die luft ausgeht.
Immerhin: Du wirst einfach nur Müde und schläfst ein.
Viel besser als eine defekte Dichtung bei der Luft raus und Wasser rein kommt…Könnte mir aber vorstellen das sich da sehr ekelhafte soziale dynamiken entwickeln können wenn allen klar ist das die luft ausgeht.
Über 48 Stunden, in denen man mit 4 weiteren Leuten auf engstem Raum in der Dunkelheit eingesperrt ist, ohne Trinkwasser, Nahrung
oder eine Toilette. Noch dazu der Gründer des Unternehmens mit an Bord der sozusagen die Verantwortung trägt dass man sehr wahrscheinlich bald stirbt. Ja, wenn die Leute noch leben ist es sicher der absolute Horror.Bei einem Leck gäbe es in dieser Tiefe eine rasante Dekompression, da wäre alles ganz schnell vorbei.
Einspruch: Das Ding hat tatsächlich ein Klo. Guckst du hier: https://www.youtube.com/watch?v=ClkytJa0ghc
Habe ich das richtig gehört, dass die Controller per Bluetooth mit dem U-Boot verbunden sind?! Ja, es scheint Ersatz zu geben, aber wenn ich überlege, wie oft hier die Batterie eines Gerätes einfach mal schwach macht, oder die Verbindung abbricht, oder die Verbindung gar nicht erst hergestellt werden kann…
Und der verwendete Controller hat massenhaft Reviews auf Amazon, dass der andauernd zufällige Verbindungsabbrüche hat oder falsche Inputs weitergibt.
Was sonst zu Frustration im Videospiel sorgt könnte hier deutlich dramatischere Konsequenzen gehabt haben.
Huh, in der Reportage die ich gesehen habe gab es nur eine Flasche, die wurde dann wohl nachgerüstet.
Kompression bzw Implosion, der Innendruck ist normalerweise kleiner und das Wasser darüber wird die Luft im Boot einfach flüssig drücken in der Tiefe.
Bestimmt eine dumme Frage, aber gibt es einen Grund, warum so ein Tauchboot nicht an einer Tauchleine hängt, damit man es im Notfall zumindest leichter orten kann? Geht das einfach von der Länge her nicht?
Ich denk mal wie du sagst ist es die Länge und halt das Problem, dass sie irgendwo damit hängen bleiben. Im Zweifel führt das nur zu noch mehr Problemen
Ich denke halt nur an ein (relativ dünnes) Seil im Sinne eines Ariadnefadens. Wenn man das gespannt halten würde, sollte es ja eigentlich nirgends hängen bleiben können - so wie ich es verstehe, tauchen die ja nicht ins Schiff rein, sondern fahren nur drumherum. Und sollte es sich doch irgendwo verheddern, kappt man es halt. Aber ja, wahrscheinlich sprechen irgendwelche physikalischen Gründe gegen so eine Lösung.
Jetzt ist das Boot halt weg und zusätzlich zu anderen Fragen (wie lange reicht der Sauerstoff? Wie holt man es wieder hoch? usw.) kommt das riesige Problem, dass keiner weiß, wo es steckt.
Die Chancen stehen auf jeden Fall nicht gut. Ich frag mich auch wie man das überhaupt so schnell bergen können soll…
Die werden doch eh nicht mehr lebend geborgen, wenn die überhaupt gefunden werden.