Tldr: Liberalisierung scheisse.
Ehrlich gesagt, wenn die Post die Briefe sammelt und sie mir einmal in der Woche zustellt, reicht mir das. Vermutlich passiert das auch schon.
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Ist halt für Fristsachen wichtig. Da wird noch immer davon ausgegangen, dass die nach drei Tagen da sind.
Dann sollte man da vielleicht mal die Fristen anpassen. Und was das angeht sollten solche Annahmen eigentlich auch explizit irgendwo erwähnt werden.
Selbst wenn Post alle 3 Tage kommt wäre übrigens nicht alles nach 3 Tagen da sondern nach 3 + Zustellungsdauer zum lokalen Postboten.
Und was das angeht sollten solche Annahmen eigentlich auch explizit irgendwo erwähnt werden.
Wird sie nach Paragraph 41 Absatz 2 Satz 1 Verwaltungsverfahrensgesetz (seit der ersten Fassung von 1976) folgendermaßen:
Ein schriftlicher Verwaltungsakt, der im Inland durch die Post übermittelt wird, gilt am dritten Tag nach der Aufgabe zur Post als bekannt gegeben.
Das nennt sich dann die „3-Tage-Fiktion“. Und ja, angesichts der dauerhaften und massiven Ausfälle der Post sollte diese Zustellungsvermutung mal angefasst werden.
Ehe sich jetzt aber Empörung breit macht: Weil das Nicht-Einteten einer Zustellung quasi nicht nachweisbar ist, liegt die Gefahr der „3-Tage-Fiktion“ bei der Behörde. Behauptet der Empfänger, dass nichts kam, kommt in der Regel bei fristwahrenden Sachen ein zweites Exemplar zeitnah hinterher – als Einschreiben.
Ich dachte mehr an die zugrunde liegende Annahme. Wenn es “gilt am dritten Tag nach der Aufgabe zur Post als bekannt gegeben.” die Regel ist dann ist ja die Annahme dahinter das Post meist innerhalb von 1-2 Tagen zugestellt ist.
Edit: Oder vielleicht noch etwas weiter ausgeführt, es wird angenommen dass die Aufgabe vor einer gewissen Uhrzeit passiert, dass die Distanz zwischen zwei Punkten in Deutschland wo Postzustellung erfolgt eine gewisse maximale Transportzeit hat, dass die Behörde nahe dem Empfänger ist, dass dessen Wohnsitz in Deutschland ist, dass keine Nachsendung notwendig ist, kein Postfach verwendet wird, keine Wettersituation oder Naturkatastrophe die Zustellung behindert,…
Das sollte eigentlich alles dokumentiert werden.
Leider anekdotisch bestätigt. Immer wieder kommen Mietsachen wie Nebenkostenabrechnungen einfach nicht bei mir an. Und andersrum werden Einschreiben mit Unterschrift an meine Vermietergesellschaft von Leuten unterschrieben die dort nicht arbeiten.
Zweimal hat meine Bank versucht mir meine neue Kreditkarte zu senden. Beides Mal wurde der Brief auch in der App angekündigt, von beiden fehlt jede Spur. Dann hat die Bank mir das Ding per DHL Express geschickt und es kam natürlich problemlos an. Anruf bei der Post bringt überhaupt nichts wenn man nicht jedes Detail kennt. Welche Temperatur war zum Zeitpunkt des Versands? Hat die Person ihn mit der linken oder rechten Hand eingeworfen? Man wird einfach gegängelt bis zum geht nicht mehr weil überhaupt kein Interesse mehr daran besteht, dass Briefe auch ankommen. Die beiden Beispiele waren auch nicht die einzigen die bis heute fehlen.
Mir ist es nicht so wichtig ob Briefe super schnell da sind, aber man muss sich einfach drauf verlassen können.
Kann ich aus beruflicher Erfahrung bestätigen - wenn ich Briefe versende (gibt Sachen, die darf man nicht per E-Mail regeln), dann kommt davon ein nennenswerter Teil einfach nicht mehr an. War vor ein paar Jahren echt noch anders.
Die Briefe sind dann einfach weg. Neuer Versand geht auf Kosten meines Arbeitgebers, Reklamation bei der Post aussichtslos.
Frage aus Interesse, nicht Unglaube: was kann man denn nicht per Mail regeln? Mir fallen gerade nur notarielle Beurkundungen ein. Außer diesen haben wir in nunmehr vier Jahren im Geschäft noch nie einen Brief versendet.
Zugangsdaten, PIN und Passwörter für bestimmte Dienste.
Da könnte man one-time links nutzen.
Also ne Pastebin seite, die den mit dem in der Mail hinterlegten link aufrufbar ist. Der eintrag mit den zugangsdaten wird nach der ersten öffnung des links direkt gelöscht. Wenn also der anwender sagt er kann den link nicht öffnen, lügt er entweder weil er ihn schonmal geöffnet hat oder eben man geht von ner abgefangenen mail aus und jemand anderes hat den link aufgerufen.
So oder so. Einfach zugangsdaten ändern, neue mail raus, prüfen ob Kunde den link aufrufen kann und fertig.
Aber ja, stimme zu, zugangsdaten per Mail (meist unverschlüsselt) ist ne miese idee. Daher immer pastebins nutzen (kann man auch als Arbeitgeber selbst betreiben).
Es geht bei solchen Sachen fast nie um Informatiksicherheit sondern praktisch immer um Rechtssicherheit.
Briefe sind sicher weil die Anwälte sagen dass dem so ist, nicht weil es tatsächlich so ist. Es ist traurig.
Das stimmt.
Ich habe aber dazu schon etliche Diskussionen geführt und jedes Mal würde es, sofern es hier oder auf Reddit stattfand, von Post-Fanboys niedergemacht. Dabei ist doch der ganze Prozess von “Verschlüsselung” im Sinne von Briefumschlag über MITM-Vektoren im Sinne von willkürlichen Mitarbeitern der Post, die den Brief während der Zustellung in der Hand halten, bis zur indiskreten Ablage im Briefkasten völlig unsicher.
Keine Ahnung, warum Leute das so verteidigen müssen.
Ich bin überhaupt kein Fan von Briefpost, und mein Chef würde auch am liebsten alles per Mail u.ä. erledigen (ginge ja auch viel schneller), allerdings muss ich das so machen, wie mein Arbeitgeber es anweist, und der geht, wie https://feddit.de/u/crispy_kilt ganz richtig vermutete, auf Nummer Sicher wegen juristischer Anfechtbarkeit.
Machen sich alle immer lustig über Faxgeräte - Briefpost wird uns noch viel länger aufhalten, vermute ich.
Das denke ich auch. Faxgeräte sind ja zumindest mal weitläufig als magische Hochsicherheitsgeräte entzaubert, was sie übrigens in ihrer kompletten Existenzzeit nie waren.
Ich verstehe total, dass eure Firma das aus rechtlichen Gründen machen muss, wobei auch viele das vorschieben und sich nie wirklich informieren, welche Rechtssicherheit ein äquivalenter Prozess per Mail bieten könnte. Aber ich bin kein Jurist und kenne auch eure Prozesse natürlich nicht, demnach unterstelle ich hier auch nichts.
Ich finde nur diese Verteidigung der Briefpost so absurd. Also warum gibt es so viel Gegenwind, wenn man argumentiert, dass ein Brief in seiner kompletten Lieferkette alles andere als sicher ist?
EDIT: Hier ist zum Beispiel so ein Fall: https://feddit.de/comment/3587181
Leider komme auch ich nicht um Probleme mit der Briefzustellung herum. Am Skurrilsten finde ich jedoch, dass Briefe von Verwandten, die zum selben Zeitpunkt abgeschickt werden bei meinem Bruder eine Woche früher ankommen. Er wohnt im selben Wohnhaus wie ich, nur sein Briefkasten ist 20m weiter weg
Hab zehn Jahre bei der Post gearbeitet, vermutlich ist sein Briefkasten in einem anderen Bezirk oder sogar Gebiet. Das ist teilweise bereits durch eine Straßenecke getrennt.
Aber auch für dasselbe Haus mit derselben Hausnummer? Der Postbote scheint auch alle Wohnungen hier zu beliefern. Da finde ich eine Woche unterschied schon heftig; auch wenn das nur gelegentlich mal vorkommt
Könnte mir auf Anhieb ein paar Gründe vorstellen, die aber alle extrem rar wären. Wenns derselbe Postbote ist und es im selben Bezirk liegt, ist eine Woche natürlich mehr als nur ungewöhnlich. Handelt es sich um Amtsbriefe, könnte es auch an denen liegen. Wenn die sich durchs ABC arbeiten, liegen zwischen Karl Conrad und Alfred Xilovsky schonmal gern 'ne Woche. Dann stellt sich noch die Frage ob das eine Haus ein zwanzigstöckiger Wohnblock ist und das andere ein Bauernhof hinter drei Bächen mit dem Briefkasten als Schlitz am lumpsklo auf’m Acker. Und wer stellt da zu? Altbeamte? “Richtiger” Briefträger? Irgendein LMAAngestellter mit befristetem Arbeitsvertrag? Und wie häufig ist “gelegentlich”? So’n Brief kann schonmal in der Fütterung verschwinden, passiert zwar selten aber kommt vor. Alle vier Wochen aber nicht. Hat das einen Rhythmus? Kommt das immer zur Urlaubszeit und die Bezirksübergabe läuft scheiße?
Und so weiter, und so fort.
Sind keine Amtsbriefe und mein Bruder hat denselben Nachnamen und es ist exakt dasselbe Wohnhaus. Meine Theorie bis jetzt ist, dass er meinen Briefkasten nicht grfunden hat, weil es 3 Blöck an Briefkasten für das Gebäude gibt und meiner um einer Ecke ist. Was mich mehr wundert, dass der Brief nicht einfach bei meinem Bruder eingeschmissen wurde - was eig. der Regelfall ist.
Aber interessant was man nicht alles über Postzustellung lernen kann
Hmmm. Klingt als könnte es zurückgeschickt werden als falsch adressiert, aber das würde wohl irgendwann auffallen. Wobei Ämter häufig 'nen feuchten Scheiß auf sowas geben und einfach stur weiterschicken statt den Empfänger auf alternativen Kontaktmöglichkeiten darüber zu informieren. Gleicher Nachname kann zu einem Falscheinwurf führen, aber dann reicht 'ne einzige Beschwerde und das geht in Zukunft kommentarlos zurück. Könnte sein daß euer Stammzusteller weiß was abgeht, Springer potentiell auch, aber Vertreter oder die Vertreter der Vetreter dann nicht.
Was uns auf der Arbeit aufgefallen ist, dass wir deutlich öfter und regelmäßig falsch zugestellte Briefe im Postfach haben. Manchmal legen wir die selben Briefe 5-6 mal zu den Rückläufern.
Ich will nicht die Torpfosten verschieben, aber meine Güte, Citypost ist noch viel schlimmer in meiner Stadt. Die lieben es Briefe einfach in den falschen Briefkasten zu werfen, und im Gegensatz zur Deutschen Post kannst du nicht einfach den Brief zu ner Filiale bringen, um ihn richtig zustellen zu lassen. Nee, das wäre ja viel zu einfach
Wenn bei mir ein Brief falsch zugestellt wurde bringe ich ihn höchstens zum nächsten Postbriefkasten
Kommt drauf an, wenn es der Nachbar ist, ist dessen Kasten deutlich näher wie der Postbriefkasten am anderen Ende der Stadt.
Wenn man so nen Briefkasten für die Citypost überhaupt hier finden könnte. Es ist schrecklich
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