• muelltonne@discuss.tchncs.de
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    6 months ago

    Dem kann ich absolut nicht zustimmen. Es sollte für jeden Menschen völlig naheliegend sein, dass die Hamas keine irgendwie unterstützenswerte Organisation sein kann. Nicht erst seit dem 7. Oktober, sondern schon lange zuvor. Sie rühmt sich ja öffentlich ihrer Gewalttaten gegen Israelis, aber auch wenn man das aus irgendeiner verblendeten Freiheitskampfromantik sogar noch begrüßt, sind auch die Gewalttaten der Hamas gegen Palästinenser gut dokumentiert. Wer also laut “Free Palestine” schreit und dabei die Hamas feiert, hat einfach einen an der Waffel.

    • woelkchen@lemmy.world
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      6 months ago

      Die IDF unterm Netanjahu-Regime betreibt einen Genozid an der Zivilbevölkerung. Zehntausende getötet, über eine Million vertrieben und diese übermäßige Eskalation, um sich auf Basis von Kriegszustand aus dem Korruptionsprozess zu wieseln.

      Wer die Hamas schwächen will, setzt sich für volle Bürgerrechte für alle Palästinenser in Israel ein. Wird aber nicht gemacht, weder von der Politik noch von der Bildungsschicht. Kritiker der Netanjahu-Regierung werden in die Arme der Verrückten gelenkt. Das kann sich die Fraktion “bedingungslose Solidarität mit Israel” schon ankreiden lassen.

    • Tryptaminev@lemm.ee
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      6 months ago

      Die Frage ist dann, was man sonst “unterstützt”? Die Hamas ist Teil der Realität vor Ort, und wenn man eine Lösung finden will, wird diese nicht an der Hamas vorbei stattfinden können.

      Sonst darf es keinen Frieden geben solange es die Hamas gibt. Sonst darf es keine Unterstützung für eine politische Lösung geben, wenn der Weg nicht an der Hamas vorbeiführt. Sonst darf es keine Unterstützung für eine Zweistaatenlösung geben, wenn diese nur mit der Hamas möglich ist. Sonst darf es keine Unterstützung für Widerstand gegen Landraub und Besatzung geben, obwohl dieser völkerrechtlich zulässig ist.

      Das Problem ist, dass in Deutschland so viele falsche “Defaults” gesetzt sind, die eine angemessene Diskussion nicht ermöglichen. Es ist der Default, dass Angriffe auf Besatzungssoldaten mit Terror gegen Zivilisten gleichgesetzt werden. Es ist der Default, dass Flächenbombardements, die fast ausschließlich Zivilisten ermorden als Selbstverteidigung verklärt werden. Es ist der Default, dass Informationen aus Gaza und der Westbank als “nicht unabhängig überprüft”, “müssen erst aufgeklärt werden” u.ä. relativiert werden, während jede Propaganda von der IDF unhinterfragt breitgetreten wird, selbst wenn sie bereits als nachweislich falsch enttarnt wurde. Z.B. 40 enthauptete Babys am 07. Oktober wenn die Gesamtzahl der ermordeten Minderjährigen nichtmal 40 erreicht…

      Man muss mit der Hamas als Teil der Realität vor Ort umgehen. Und das auszusprechen ist nicht gleichzusetzen damit, die Hamas “zu feiern”, was aber natürlich einer der Propaganda-Talking-Points ist, um von Israelischer Seite aus jeglichen Friedensprozess zu sabotieren und weiter morden zu können.

      • muelltonne@discuss.tchncs.de
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        6 months ago

        Ich glaube, dass ich dir da widersprechen muss: Klar, die Hamas ist da. Klar, die Hamas ist de facto nicht tot zu kriegen. Aber es gibt halt keine Chance, dass es auch nur ansatzweise Frieden in Gaza gibt, wenn es die Hamas gibt. Das hat die Hamas leider schon zu häufig bewiesen - die letzte wirkliche Friedensoption in Gaza war ja der israelische Rückzug 2005 und wir haben gesehen, was dann geschehen ist. Kein Staat kann einen Nachbarn wie Gaza auf Dauer akzeptieren - auch ein Deutschland würde irgendwann nach Holland einmarschieren, wenn es von dort aus regelmäßig mit Raketen beschossen würde und solche Terroraktionen wie am 7. Oktober passieren würde. Daher weiß ich echt nicht, wie ein “mit der Hamas als Teil der Realität vor Ort umgehen” dann für dich aussehen würde?

        • Tryptaminev@lemm.ee
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          6 months ago

          https://en.wikipedia.org/wiki/Israeli_disengagement_from_Gaza

          The disengagement was proposed in 2003 by Prime Minister Ariel Sharon, adopted by the government in June 2004, and approved by the Knesset in February 2005 as the Disengagement Plan Implementation Law.[3] The motivation behind the disengagement was described by Sharon’s top aide as a means of isolating Gaza and avoiding international pressure on Israel to reach a political settlement with the Palestinians. The disengagement plan was implemented in August 2005 and completed in September 2005. Israeli security forces, over a period of several days, evicted settlers who refused to accept government compensation packages and voluntarily vacate their homes prior to the August 15, 2005 deadline.[4] The eviction of all Israeli residents, demolition of the Israeli residential buildings and evacuation of associated security personnel from the Gaza Strip was completed by September 12, 2005.[5] The eviction and dismantlement of the four settlements in the northern West Bank was completed ten days later. Over 8,000 Jewish settlers from the 21 settlements in the Gaza Strip were relocated.

          Israeli polls on support for the plan during the time have showed support for the plan in the 50–60% range and opposition in the 30–40% range.[6] The Israeli military met heavy resistance and riots from settlers while pulling out. Two far-right Israelis self-immolated.[7][8]

          Israel’s withdrawal left Gaza Strip left under the control of the Palestinian Authority.[9] The United Nations, international human rights organizations and many legal scholars regard the Gaza Strip to still be under military occupation by Israel.[10] Israel and Cuyckens dispute this and argue that occupation requires an actual, physical presence by a military force that maintains authority, while Article 42 of the Hague Relations and precedent in international law maintain that a territory remains occupied so long as an army could reestablish physical control at any time.[11][12] In 2007, Hamas took over the Gaza Strip.[1]

          Also erstens ist Gaza kein Nachbar von Israel. Es war durchgängig von Israel besetztes Gebiet. Zweitens war das Ziel Israels gerade einen Friedensprozess zu verhindern, indem es internationalen Druck rausnahm. Dennoch hat Israel durchgängig Land, See und den Luftweg nach Gaza kontrolliert. Die Besatzung hat also nie aufgehört.

          Zum Umgang mit der Hamas. Es muss eine Strategie vorgelegt werden, wie ein palästinensischer Staat aufgebaut werden kann, indem Wahlen möglich werden. Dazu muss zunächst die Besatzung sowohl in der Westbank und Gaza vollständig beendet werden. Es müssen Schutztruppen, z.B: über ein UN Mandat und aus von Palästina akzeptierten Ländern zur Sicherung von Frieden und Ordnung, sowie zur Ausweisung der Siedler und Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung vor weiterem Terror von israelischen Siedlern oder der IDF, stationiert werden.

          So kann die militärische Macht der Hamas geschwächt werden, und der Machtanspruch als einzige Bewegung, die den bewaffneten Kampf aufrechterhält, während die PLO mit Israel bei der Besatzung und Unterdrückung sogar kooperiert, gebrochen werden. Um die Bevölkerung davon zu überzeugen müssen umfangreiche Garantien, insbesondere ein wirksamer Schutz gegen eine erneute Besetzung oder einen erneuten Völkermord durch Israel gegeben werden. Darüber hinaus müssen Garantien für den Wiederaufbau und langfristige Entwicklung der Infrastruktur gegeben werden, sowie der Rechtsanspruch aller Vertriebenen Palästinenser auf die Wiedererlangung ihres Landes gegeben werden.

          Währenddessen muss Israel von der Weltgemeinschaft militärisch entmachtet werden, und israelische Vermögen im Ausland eingefroren werden, bis Israel anfängt Reparationen zu leisten oder diese Vermögen für die Zahlung der Reparationen verwendet werden.

          Oder um es zusammenzufassen: Geb den Menschen Sicherheit und Gerechtigkeit und die Hamas wird von selbst verschwinden. Sie wird aber nicht durch Lippenbekenntnisse verschwinden, sondern erst, wenn bewiesen wird, dass Sicherheit und Gerechtigkeit ernst gemeint sind und von der Weltgemeinschaft durchgesetzt werden. In so einem Kontext kann dann auch die Hamas und andere Organisationen zusammen mit der IDF und den radikalen Politikern aus Israel Stück für Stück dem ICC zugeführt werden.