• tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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    9 months ago

    Die Häuser in Ostberlin und anderen Innenstädten gehörten überwiegend Menschen außerhalb der DDR. Diese wurden nicht enteignet, sondern zwangsverwaltet. Da der Staat kein Interesse hatte fremdes Eigentum, noch dazu vom “Klassenfeind” mit Eigenleistungen aufzuwerten, wurden diese runtergewirtschaftet. Stattdessen wurde beschlossen Wohnraum durch Systembauten zu schaffen.

    Ich bin übrigens auch in so einer “Platte” aufgewachsen. Die sozialen Probleme in den Ostplatten hatten ihren Ursprung nicht in verfehlter Baupolitik, sondern in der Wende. Die Viertel waren anders als im Westen mit gutem ÖPNV, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten usw. geplant. Entsprechend waren sie bei den Leuten sehr beliebt, die dann als Facharbeiter und Akademiker nach der Wende und der Abwicklung der DDR Industrie vielfach in den Westen übergesiedelt sind.

    Übrigens sind heute die damaligen DDR Genossenschaften, die die Wende überlebt haben, sehr beliebt, weil sie günstigen Wohnraum für normale Menschen anbieten und langfristig sowie ökonomisch nachhaltig arbeiten.