• Spzi@lemm.ee
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    1 year ago

    Entweder man entscheidet als Gesellschaft, dass eine bestimmte Haltungsart den Bedürfnissen der Tiere gerecht wird oder nicht. Wenn man anfängt schlechte Haltungsbedingungen stärker zu besteuern sagt man im Prinzip, dass die Tiere zwar leiden aber, solange man für das Tierleid extra zahlt, dass ganze ok ist.

    Aktuell sind gute Haltungsbedingungen teurer als schlechte. Wir finden schlechte Haltungsbedingungen so sehr ok, dass wir sie sogar durch Nichteinpreisung von Externalitäten subventionieren. Wer sich für bessere Haltungsbedingungen interessiert ist selber schuld und zahlt eben drauf. Das ist implizit auch eine Entscheidung dafür, was wir uns als normale, häufigste Handlung wünschen (die kostengünstigste Option).

    Also eine Umkehr der aktuellen Bepreisung sollte doch eher im Sinne von Leuten sein, die schlechte Haltung lieber ganz verboten sähen? Or is good the enemy of perfect?

    Dem Tierleid kann man meiner Meinung nachkeinen Finanziellen Wert entgegensetzen, wie anderen externalitäten, deren Kosten die Gesellschaft am ende sowieso zahlen muss.

    Das kann gut sein, dass das Schema hier nicht sinnvoll anwendbar ist. Aber gibt ja bei Nahrungsmittelproduktion noch andere Faktoren als das Wohlergehen der Nahrung. Besser quantifizierbare Externalitäten sind, meine ich, z.B. Grundwasserbelastung und -verbrauch, Treibhausgas- Lärm- und Geruchsemissionen, Antibiotikaresistenzen. Die korrellieren vermutlich unterschiedlich mit Haltungsbedingungen, manche vielleicht sogar umgekehrt proportional.